Wohnimmobilien wertig wie noch nie
Die Preise für Wohnimmobilien sind in den vergangenen Jahren bundesweit stark gestiegen. Wie in unserem hauseigenen VERVE Magazin von Mitte 2021 ausgewertet, haben sich Preise für Wohnimmobilien in unserer Region rasant entwickelt. Zusammenfassend kann man sagen, dass 2020, verglichen mit 2010 nur knapp die Hälfte an Immobilienvolumen angeboten wurde. Durch die erhöhte Nachfrage haben sich die Immobilienpreise in diesen 10 Jahren bis 2020 praktisch verdoppelt. Seit 2020 hat sich der Trend fortgesetzt und wurde durch pandemiebedingte Effekte sogar noch verstärkt.
BaFin verlangt Risikopuffer für Banken
Die steigenden Preise bei Wohnimmobilien machen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Sorgen. Deshalb sollen die Banken zusätzliche Kapitalpuffer anlegen.
"Mit Blick auf die Finanzstabilität ist es jetzt Zeit, in den Präventionsmodus zu wechseln", betonte BaFin-Chef Mark Branson.
Konkret wollen die Aufseher, dass die Banken einen sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer von 0,75 Prozent aufbauen. Der war im Zuge der Covid-19-Pandemie auf null Prozent gesenkt worden, davor lag er bei 0,25 Prozent. Grundsätzlich soll der Kapitalpuffer die Widerstandsfähigkeit von Banken in Krisenzeiten erhöhen. Zusätzlich soll ein neuer Puffer eingeführt werden, der spezifisch Wohnimmobilien-Kredite absichert. Hier sollen die Banken zwei Prozent der Wohnimmobilienfinanzierung aus ihrem Eigenkapital zurücklegen.
Finanzierungen werden sich ändern
Für die finanzierenden Banken und Sparkassen war oftmals Kreditwachstum eine Möglichkeit die aktuell geringen Erträge auszugleichen. Vor allem das Wachstum in der Baufinanzierung war bislang eine wichtige Ertragsstütze. Entsprechend laut ist die Kritik an diesem Schritt. Damit werden sich für den Hauskäufer künftig die Immobilienfinanzierungen verteuern.
"Angesichts der minimalen Gesamtverlustrate der Banken bei Wohnimmobilienkrediten halten wir den Vorstoß der Bafin für nicht nachvollziehbar.", so Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD.
Schick befürchtet außerdem, dass die Banken ihre höheren Kosten auf das Neu- und Anschlussgeschäft umlegen müssen.
Tipp für Immobilienverkäufer
Sollten Sie als Verkäufer handeln wollen, empfiehlt sich die aktuelle Marktphase mitzunehmen und einen Verkauf jetzt anzugehen. Durch eine teurere oder schwierigere Finanzierung auf der Käuferseite wird es künftig schwieriger den passenden Käufer zu finden.